Der Spargel w?chst beim Quasi So direkt auf der B?hne

Ibbenb?rener Volkszeitung vom 26. April 2007

Thomas Br?ker. Ibbenb?ren. Zwei Schaufeln, vier Schubkarren, ein Dutzend Helfer und sechs Kubikmeter Erde: Was sich wie eine Textaufgabe f?r fortgeschrittene Rechenk?nstler anh?rt, sind in Wahrheit alle Zutaten f?r die Erstellung des B?hnenbildes von "Spargelzeit". Denn so hei?t das neue St?ck des Quasi So-Theaters, f?r das seit einigen Wochen geprobt wird.

Wie der Titel erahnen l?sst, dreht sich darin alles um die Spargelernte. Aus diesem Grund entstand am letzten Sonntagvormittag bei sommerlichen Temperaturen mit Hilfe obiger Zutaten das wohl ungew?hnlichste B?hnenbild in der Geschichte des Quasi So-Theaters. Vier Spargelh?gel wurden auf der B?hne angeh?uft, an denen die Darsteller dann w?hrend des St?ckes den Spargel stechen. Nahezu im Akkord wurden die Schubkarren mit Erdreich gef?llt und anschlie?end ?ber eine Rampe auf die B?hne geschafft, wo dann die Erdreihen geformt wurden. Vier Reihen sind nun allerdings noch kein Spargelfeld. Um die Illusion perfekt zu machen, wurde eine 10 x 6 m gro?e Leinwand bemalt, auf der dann das Spargelfeld weiter "w?chst". Um besonders authentisch zu sein, hatten sich alle Mitwirkenden am letzten M?rzwochenende auf einem Feld in D?renthe eingefunden, um das Spargelstechen von Profis zu erlernen. Hier wurden die Akteure unter der fachkundigen Anleitung von Siegfried Dellbr?gge "eingearbeitet" und hier holte man sich auch diverse Anregungen f?r das jetzt entstandene B?hnenbild.

Peter Tombrink, der die Inszenierung leitet, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Endergebnis. Ab sofort k?nnen seine Darsteller nun in stilechter Kulisse proben und auch die eigens f?r die Produktion ausgeliehenen Spargelmesser k?nnen nun zum Einsatz kommen. "Spargelzeit" wurde von Lothar Kittstein geschrieben und ist ein "Volksst?ck" aus Brandenburg, wo die Ernte mit Hilfe polnischer Arbeiter und zweier zwangsverpflichteter Hartz IV-Empf?nger eingefahren werden muss. Daraus ergeben sich Spannungen und Konflikte - aber eben auch groteske und komische Situationen. Vorurteile gibt es auf allen Seiten, hinzu kommt, dass sich alle Beteiligten irgendwie fehl am Platze f?hlen, denn Spargelhofbesitzer Janssen und seine Familie sind "Wessis" und die deutschen Erntehelfer Karl-Heinz und Werner sind eigentlich Automechaniker und Banker.

Kurz: Die Zuschauer erwartet eine ironische Kom?die ?ber die deutsch-deutsche Geschichte und Gegenwart mit ernsten Zwischent?nen.
Auff?hrungsdaten von "Spargelzeit:" Mittwoch, 2. Mai Premiere, Samstag, 5. Mai, Samstag, 12. Mai, Sonntag, 13. Mai, Miittwoch, 23. Mai, Donnerstag, 24. Mai, Samstag, 2. Juni, und Sonntag, 3. Juni, jeweils um 20 Uhr in der Schauburg.