Quasi So-Theater bringt "Anatevka" auf die B?hne

Osnabr?cker Sonntagszeitung vom 17. September 2006

H. L. Ibbenb?ren. Seit Anfang September befinden sich die Proben f?r "Anatevka" in der "hei?en Phase". Regisseurin Ulla Dorenkamp und musikalischer Leiter Rolf Jan?en-M?ller bringen das Musical mit Akteuren des Quasi So-Theaters und der Musikschule auf die B?hne. Premiere ist am kommenden Mittwoch im B?rgerhaus. Es folgen bis Mitte Oktober neun weitere Auff?hrungen.

Am Mittwochabend stand die Wirtshausszene auf dem Probenplan. Holzb?nke und St?hle stehen auf der B?hne, Plastikbecher und Cola-Flaschen auf den Tischen. "Bis zur Premiere werden die nat?rlich durch authentische Requisiten ersetzt", versichert Regisseurin Ulla Dorenkamp schmunzelnd. ?berhaupt wird viel gelacht. Die Atmosph?re ist, eine Woche vor der Premiere, ?berraschend entspannt. Auch wenn der Chor noch nicht jeden Ton genau trifft, die T?nzer noch nicht jeden Schritt perfekt beherrschen. "Ihr fangt stark an, werdet dann aber schw?cher. Bleibt doch bitte dran mit der Power!" Rolf Jan?en-M?ller motiviert die Akteure von seinem Platz im Zuschauerraum aus. Er begleitet die Probe musikalisch auf dem Keyboard. Mit dem gesamten Orchester wird erst wenige Tage vor der Premiere geprobt.

Dieter M?ller spielt den j?dischen Milchmann Tevje, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts im russischen D?rfchen Anatevka lebt. Gemeinsam mit seiner Frau Golde, gespielt von Ingeborg Grau, versucht er, seine drei heiratsf?higen T?chter den Traditionen gem?? unter die Haube zu bringen. Er st??t dabei auf so hartn?ckigen Widerstand, dass er sich am Ende von den Traditionen verabschiedet und sich dem amour?sen Eigenwillen der drei jungen Damen geschlagen gibt. Der Konflikt zwischen modernen Vorstellungen und traditionellen Werten wird mit viel Humor auf die B?hne gebracht. Im Kontrast zu dieser humorvollen Seite der Handlung steht der sehr ernste zeitgeschichtliche Hintergrund: Die j?dische Gemeinschaft in Anatevka ger?t zunehmend unter den Druck der zaristischen Beh?rden. Pogromstimmung liegt in der Luft. Am Schluss verlassen die Juden in einer gro?en Auszugs-Szene ihr Dorf Anatevka.

Das Quasi-So-Theater, das in diesem Jahr drei?igj?hriges B?hnenjubil?um feiert, hat vor neun Jahren schon einmal "Anatevka" aufgef?hrt. Ein Grund daf?r, dass man sich erneut f?r das Musical von Joseph Stein, Jerry Bock und Sheldon Harnick entschieden hat, ist die gro?e Zahl an Haupt- und Statistenrollen, die das St?ck erfordert. Man habe, so Ulla Dorenkamp, gerade im Jubil?umsjahr m?glichst vielen treuen Quasi So-Mitstreitern die M?glichkeit geben wollen, sich aktiv zu beteiligen. So kommen in dem opulenten St?ck vor, auf und hinter der B?hne mehr als 120 Akteure zum Einsatz. Mit 20 Schauspielern, einem 50k?pfigen Chor, dem 40k?pfigen Orchester und allen im Hintergrund Agierenden bietet man das gr??te Ensemble seit Bestehen der Theatergruppe auf.

Die Premiere ist am kommenden Mittwoch um 20 Uhr im B?rgerhaus. Letzter Vorstellungstermin ist Montag, der 22. Oktober, um 20 Uhr. Diese Vorstellung ist gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum Theaterring der Stadt Ibbenb?ren. Weitere Termine, Eintrittspreise und Reservierungen unter www.quasiso.de. Der Kartenvorverkauf l?uft ?ber die Tourist-Information in der Bachstra?e.