Ibbenbürener Quasi-So-Theater begeistert mit großer Spiellaune

Ibbenbürener Volkszeitung vom 04.03.2011

Ibbenbüren. Einen rasanten Abend in der Schauburg bot die „Quasi Musical Night“ am Mittwoch. Hoch motivierte Akteure steckten das Publikum mit ihrer überschäumenden Spiellaune an.

Das reibungslose Zusammenspiel der ganzen erstaunlichen Quasi-So-Familie hinterließ wieder einmal den größten Eindruck des Abends, und davon lebt der Erfolg: Das Herzblut aller Akteure auf und hinter der Bühne ist in jedem Moment zu spüren und reißt die Zuschauer immer wieder mit, Gänsehaut-Momente eingeschlossen.

Herausragend wie immer sind die Kostüme von Ute Stöttner und die ausgefeilte Lichttechnik, für die Moritz Stöttner verantwortlich ist. Die Tontechnik für die Schauburg ist ein sensibles Thema, die Randsitze wurden zu stark beschallt und ein Funkmikro zickte gelegentlich. Da war es erstaunlich, mit welcher Professionalität die Solisten souverän weiterspielten.

Ausschnitte aus über 30 Jahren Quasi-So-Musicals wurden unter der Regie von Claudio Meyer und Florian Hinxlage gesungen und gespielt von: Kathrin Borchelt, Chris Chambers, Manfred Hagemann, Florian Hinxlage, Gerlind Hofmann, Anna Lefmann, Claudio Meyer, Charlotte Stöttner und Imke Strothmann.

Imke Fletcher am Klavier begleitete die Solisten einfühlsam und souverän und erhielt verdienten Extra-Applaus. Jennifer Aschendorf und Claudio Meyer führten durch das Programm.

Temperamentvolle und ruhigere Szenen waren gut abgestimmt im Wechsel zu erleben. So begann die „Musical Night“ furios mit Songs aus der „Rocky Horror Show“. Dem besinnlicheren „Yentl“, wunderschön von Anna Lefmann interpretiert, folgte „Elisabeth, in dem vor allem Florian Hinxlage seine ganze Stimmstärke und seine überzeugende Spielfreude ausleben konnte.

Charlotte Stöttner hatte als starke Elisabeth den vielleicht schönsten Beitrag mit „Wenn ich tanzen will“. Auch am Duo von Claudio Meyer und Chris Chambers fand das Publikum Gefallen. Anna Lefmann und Chris Chambers verkörperten mit Witz und Charme Audrey und Seymour aus dem „Kleinen Horrorladen“. Die Szenen aus der „Heißen Ecke“ versetzten das Publikum kurz vor der Pause in einen regelrechten Musical-Rausch.

Die „Drei Musketiere“ mit dem Terzett von Kathrin Borchelt, Imke Strothmann und Charlotte Stöttner ließen die Qualität der musikalischen Beratung von Gerlind Hofmann erkennen. Die darstellerischen Qualitäten, die starke Gefühle auf die Bühne der Schauburg brachten, sprechen gleichermaßen für Regisseure und Akteure, die ein ansehnliches Pensum bewältigten.

Nur manchmal waren Anspannung und Konzentration zu spüren, es überwog die mitreißende Spielfreude, die mittels Choreografie und weniger gut gesetzter Effekte die „Musical Night“ zu einem rundum gelungenen Erlebnis machten. Die strahlendsten Stimmen, die überzeugendsten schauspielerischen Leistungen und die bewegendsten Gefühle boten am Mittwochabend Anna Lefmann, Florian Hinxlage, Claudio Meyer und Manfred Hagemann.

„Denk nur an morgen“, aus „Les Misérables“, sangen die neun Darsteller zum Schluss. Und das kann man nur so weitergeben, denn morgen, Samstag, ist die zweite und letzte Aufführung der „Quasi Musical Night“, für die es noch Restkarten gibt. Kartenvorbestellung unter Telefon 05451/543856 oder vielleicht noch an der Abendkasse.