Richtiges Erschrecken will gelernt sein

Ibbenb?rener Volkszeitung vom 3. November 2007

A.B. Ibbenb?ren. Kleine M?uschen, die leise ?ber die B?hne huschen, oder freche Ratten, die sich gro?spurig dem Publikum pr?sentieren - beide Rollenprofile muss das Quasi So-Theater f?r das St?ck "Katerherz und Rattenschwanz" von Kai Dorenkamp besetzen und das Gewimmel und Gewusel bei einem Treffen zur Auswahl der Kinder am Donnerstag im B?rgerhaus lie? Gutes hoffen: Rund 25 Kinder waren gekommen, um sich in die kleinen Nagetiere hinein zu versetzen und auf der B?hne zu spielen. Eine schwere Aufgabe f?r Ulla Dorenkamp und Robert Rickert, eine Auswahl zu treffen.

Dorenkamp bewertete es positiv, dass viele Kinder aus Rickerts Rabatz-Theaterwerk statt sich f?r das St?ck interessierten. "Die Kinder bringen dann schon B?hnenreife mit und kennen das Prozedere." Trotzdem sollen f?r alle Kinder gleiche Bedingungen herrschen: "Es ist unsere Aufgabe, die Kinder dazu zu bringen, dass sie geeignet sind", erkl?rte Rickert. Zwar w?rden sie schon darauf achten, dass die Kinder sich bewegen k?nnen und gen?gend Stimme haben, trotzdem solle es den Kindern, die wirklich Theater spielen wollen, auch m?glich gemacht werden.

Bevor die Kinder selbst auf die B?hne durften, schauten sie sich gemeinsam mit den Organisatoren die Aufnahme einer fr?heren Inszenierung an, damit sie einen Eindruck erhielten, was von ihnen gefordert werde, so Dorenkamp. Die Kinder sollen auf der B?hne nicht nur spielen und sprechen, sondern auch singen und tanzen. "Wie ihr seht, suchen wir leichtf??ige Kinder, die auf leisen M?usef??chen dahertrippeln", machte Dorenkamp noch einmal deutlich, bevor es f?r die Kinder ernst wurde.

Spielerisch machten sie unter Anleitung von Rickert erste Gehversuche auf der B?hne. Dabei mussten sie sieh jedes Mal einen anderen Bodenbelag vorstellen: eine hei?e Teerstra?e, Sand an der Nordsee oder auch Wasser, das von den Kn?cheln erst bis zum Bauchnabel und dann bis zum Hals steigt. Auch das Anschleichen und Erschrecken ?bten die Kinder schauspielerisch. In Fang- und Merkspielen testeten Rickert und Dorenkamp dann noch die Disziplin der Kinder. Es sei auch wichtig, wie lange sich die Kinder konzentrieren k?nnten und ob sie sich bei den Auff?hrungen im Warteraum ruhig verhalten k?nnten. Das Theaterspielen sei f?r sie harte Arbeit, die einiges an Disziplin erfordere.

F?r eine konkrete Auswahl reichte das einmalige Treffen allerdings noch nicht aus. Vorerst luden die beiden Organisatoren alle Kinder f?r die n?chste Probe ein, um dann eine Entscheidung zu treffen und sie den Kindern und ihren Eltern mitzuteilen. Wie bei einem richtigen Casting k?nnte es dann hei?en: "Wir melden uns bei Ihnen!"