Quasi-so-Theater l?dt zur gruseligen Geisterstunde

Ibbenb?rener Anzeiger vom 06. Dezember 2005

Dieter B?hre. Ibbenb?ren. "M?rchen gehen nicht immer gut aus," sagt der Gestiefelte Kater, "vor allem f?r neugierige Menschenkinder!" Die Geschichte von Lisa und Paul geht gut aus, auch wenn es von geheimnisvollen Zauberwesen und haarstr?ubend b?sen Menschenfresser-Monstern nur so wimmelt, nicht zu vergessen die b?se K?nigin und ihre perfide-trotteligen Schergen. Aber wozu hat man Freunde, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so ohne weiteres als Helfer in der Not zu erkennen sind. Wenn die "Mitternacht im M?rchenwald" kommt, dann geht es rund. Das Weihnachtsst?ck des Quasi-so-Theaters der Volkshochschule erlebt am morgigen Donnerstag im B?rgerhaus seine Premiere. Doch wer meint, sich in der M?rchenwelt auszukennen, der wird sein gruseliges Wunder erleben.

Es war einmal ein echter Traum: Kai Dorenkamp erschien nachts eine b?se Hexe, die ihm aus einem Schaukasten entgegensprang und ihn verfolgte. Was f?r ein Zufall, dass Anna Lefmann in diesem Traum ebenfalls vorkam und beide in wilder Flucht vor der Hexe vereint waren. Und wie das so ist bei diesen K?nstlern: Da wird am n?chsten Morgen ein bisschen was erz?hlt und noch mehr dazu phantasiert und schon ist eine bombastische Geschichte draus geworden. Vier Monate haben der Musiker aus Hamburg und die junge Frau aus Recke gebraucht, um aus den Traumfetzen ein richtiges M?rchenst?ck zu formulieren. Das erlebt am morgigen Donnerstag im B?rgerhaus seine Premiere:

Es ist Abend im M?rchenwald, gleich ist die Besuchszeit zu Ende. Lisa l?uft immer weiter, obwohl Paul, ihr ?lterer Bruder, zum R?ckweg dr?ngt. Als sie am Ausgang ankommen, ist der verschlossen. Aus dem Dunkel tauchen M?rchengestalten auf und beginnen ein Treiben, wie es in keinem M?rchenbuch erz?hlt wird. Paul und Lisa schauen dem ausgelassenen Spuk wie gebannt zu. Und da geschieht es: Lisa wird von zwei vermummten Gestalten gepackt und in Windeseile entf?hrt. Paul begibt sich auf die Suche durch den n?chtlichen M?rchenwald. Schnell merkt er, dass er Verb?ndete und ihre Hilfe braucht. Aber wem kann er trauen? Dem Wolf, der seine Dienste anbietet? Dem M?dchen mit der roten Kappe? Er findet Freunde, und nun gilt es Proben zu bestehen, Gefahren zu meistern und die B?sen zu besiegen. Bis Mitternacht muss Paul mit seinen Verb?ndeten die Schwester gefunden haben, sonst droht ein ?bler Zauber...!

Die Geschichte ist simpel und schnell erz?hlt, das M?rchenst?ck hat es dennoch in sich. Witzige Details, phantasievolle Kost?me, das atemberaubende Tempo der Inszenierung, die ausgezeichneten Darsteller und die wie immer eing?ngige Musik aus der Feder von Kai Dorenkamp werden aus der "Mitternacht im M?rchenwald" eine erfolgreiche Weihnachtsgeschichte machen.

Bekannt sind die Figuren alle, aber doch irgendwie anders. Der "b?se Wolf" ist ?berhaupt nicht fies, eher ein guter Freund. Und das liebe, arme Rotk?ppchen ist zun?chst mal recht zickig und mit allen Wassern gewaschen. Aber nur zu Anfang, dann machen der Wolf und Rotk?ppchen sogar gemeinsame Sache f?r das Gute. Andere Figuren sind sich treu: Das reizende Dornr?schen zum Beispiel, und vor allem die ungeheuer witzigen Zwerge - das Zwergen-Lied kann zum Ohrwurm werden. Die Schlimmen muss es nat?rlich auch geben: Die Menschenfresser zum Beispiel und die b?se K?nigin, die sich mit ihren eigenen Zaubertricks ziemlich verhaut. Aber mehr soll nicht verraten werden.

Nach 90 Minuten bleiben ein angenehmes Gef?hl und die Gewissheit, einen kurzweiligen Theaternachmittag erlebt zu haben. Gl?ckwunsch an das singende und spielende gro?e Ensemble des Quasi-So-Theaters der VHS Ibbenb?ren! Das M?rchen ?ber Freundschaft, Verrat und Zusammenhalt eignet sich f?r Kinder ab 5 Jahren und f?r die ganze Familie.