"Summer Nights" von Agneta Pleijel: Premiere am 23. Februar

Ibbenb?rener Volkszeitung vom 15. Februar 2005

Kristina M?ller. Ibbenb?ren. Nicht um romantische Sommern?chte, sondern um gescheiterte Ehen und Lebensentw?rfe, entt?uschte Liebe sowie Generations- und Geschlechterkonflikte geht es in "Summer Nights" von Agneta Pleijel, dem neuen St?ck, mit dem Quasi So - das Theater der Volkshochschule" am 23. Februar Premiere feiert.

Am Sonntag trafen sich die Akteure zur Durchlaufprobe. Das St?ck der schwedischen Autorin nimmt seinen Anfang dort, wo es auch endet: Im Sommerhaus der drei Schwestern Gertrud (Jutta Lefmann), Magda (Ilka Bergschneider) und Ulrika (Imke Strothmann), die den Sommer dort samt Lebensgef?hrten und Mutter verbringen. Ulrika, die j?ngste der drei Schwestern, w?nscht sich nach zwei Abtreibungen und einer Fehlgeburt nichts sehnlicher als ein Kind, doch als sie dies ihrem Freund, dem Schriftsteller Thomas (Stefan K?nig) offenbart, ist dieser alles andere als begeistert. Ulrika verl?sst ihn am Ende des Sommers frustriert.

Thomas l?sst grunds?tzlich nichts anbrennen und macht auch bei Ulrikas Schwester Magda, deren Ehe mit Bror (Klaus-Peter Lefmann) vor dem Aus steht, keine Ausnahme. W?hrend seiner Trennung von Ulrika l?sst er sich auf eine Liebesnacht mit deren 17-j?hriger Nichte Tanya (Franziska M?ller) ein, die daraufhin schwanger wird und von einer Zukunft mit Thomas tr?umt. ..Am Ende bleiben viele Fragen offen.
"Das St?ck ist so konzipiert, dass all dies der Fantasie der Zuschauer ?berlassen bleibt. Es setzt sich aus vielen Momentaufnahmen zusammen, die eigentlich viel geeigneter f?r das Fernsehen mit Schnitttechnik sind", erl?utert Marc Schmiedel, der "Summer Nights" zusammen mit Rainer M?ller inszeniert. Dennoch haben sie sich an die Umsetzung der Tragikkom?die gewagt, die M?ller eigens hierf?r ins Deutsche ?bersetzte.

"Es existierte zuvor kein deutsches Drehbuch", so Schmiedel. "Wir k?nnen nicht behaupten, dass wir die deutsche Urauff?hrung machen, aber wir wissen auch von keiner anderen." Die Auff?hrungsrechte und Konditionen h?tten sie daher pers?nlich mit der schwedischen Autorin vereinbart, die in Deutschland eher f?r ihre Romane bekannt ist. Seit gut einem Monat probt das bew?hrte Ensemble des Quasi So Theaters bereits.

Die Einzelproben sind vorbei, nun werden nur noch komplette Durchl?ufe gespielt, um die Szenen fl?ssig aneinander zu reihen. Bis auf den Husten der nicht rauchenden Schauspieler, die im St?ck zur Zigarette greifen m?ssen, kleine Verwechslungen (wer hat denn nun mit wem geschlafen?) oder einen verfr?hten Auftritt, ging die Probe am Sonntag glatt ?ber die B?hne.

"Mal schauen, wie sie da wieder rauskommt", lacht M?ller, als Mutter Karna (Christel M?ller) bewusst wird, dass sie eine Szene unterschlagen hat. In der Pause zwischen den beiden Akten wurde dann am Spiel gefeilt, Kritik ge?bt und Verbesserungsvorschl?ge gemacht. W?hrend Gertruds gem?tlicher Mann Frederick (Klemens Hergem?ller) dem ersten Akt durchaus lustige Szenen verleiht, ist die Thematik im zweiten Akt sehr ernst, indem die Hoffnungen und geplatzten Tr?ume der Protagonisten geschildert werden. Aufgrund des begrenzten B?hnenraums im Pauluszentrum und um nicht von der Handlung abzulenken, wurden die Schaupl?tze von etwa zehn auf sechs gek?rzt, doch dies mindert die Spannung nicht.