Exquisit ausgespielte Dramatik des „Quasi-Musical-So!“

Freitag, Samstag, Sonntag - drei Auftritte an drei Tagen. Die Akteure vom „Quasi-Musical-So!" hatten sich am Wochenende einiges vorgenommen. In der Schauburg präsentierten sie Songs aus 14 Musicals.

IBBENBÜREN. Songs aus 14 Musicals servierte das „Quasi-Musical-So!“ am Wochenende. Und das dreimal – mit einigen Extras zum Valentinstag. Das Team startete mit „Time after Time“ von Cyndi Lauper / Rob Hyman, das gab Gelegenheit zur schrittweisen Vorstellung der einzelnen Sänger. Danach tauchte es voll ein in die Welt der Musicals.

Die Schauburg war gut bis sehr gut besucht und die Zuschauer spürten gleich, wie gut die Gruppe mit Kathrin Borchelt, Imke Strothmann, Charlotte Stöttner, Simon Frenzel, Manfred Hagemann, Jordan A. Koop und Claudio Meyer miteinander harmonierten. Ensembleszenen waren dennoch zunächst ziemlich rar.

Wer sich ein Schwelgen in Musical-Seligkeit vorgestellt hatte war falsch beraten: Quasi-so hatte in dem ersten Teil des Programms ganz bewusst auch viele ernste Melodien aufgenommen. Mit sieben verschiedenen Solobeiträgen und drei Duetten aus wechselnden Musicals war die Konzentration von Schauspielern und Publikum durchaus gefordert.

Zuschauer, die die inhaltlichen Zusammenhänge kannten, genossen die häufig exquisit ausgespielte Dramatik der einzelnen Nummern, zum Beispiel bei „Dracula“ oder bei „Love Never Dies“. Bei weniger bekannten Musicals (Pippin) sprang der Funke nicht immer sogleich auf das Publikum über. Und das trotz volltönender Stimmen (sogar die englischen Texte waren gut verständlich) und hervorragender Körpersprache. Hier waren die stilistisch variantenreichen opulenten Kostüme Ute Stöttners als Stimmungswegweiser besonders hilfreich. Bei heiteren Auftritten wie dem Lamento der Diva aus „Spamelot“ oder auch bei Gruppenszenen ging das Publikum dagegen rasch mit.

Durchgängig begeistert waren die Besucher beim zweiten Teil. Nun hörten sie Lieder aus den bekannteren Musicals wie „Jekyll & Hyde“, „Mozart“ oder „Tanz der Vampire“. Außerdem gab die charmante Moderation von Tim Rikeit noch so manchen zusätzlichen Hinweis. Darüber hinaus bereiteten mehrere Songs aus den jeweiligen Stücken mehr Raum, um Handlungsstränge und Charaktere zu entwickeln. So war im zweiten Teil die Programmauswahl ideal und wurde fesselnd inszeniert.

Zum Schluss gab es noch einen Ausblick auf die Zukunft. Vier Songs aus „Rent“ ließen eine Vorfreude auf die nächste Saison aufkommen, in der dieses Musical präsentiert wird.