QuasiSo-Premiere von "Räuber Hotzenplotz" in der Ibbenbürener Schauburg

Ibbenbüren. "Wo ist denn jetzt der Räuber Hotzen-klotz?" Unsere lieben Kleinen, da könnte man denken, die kleine Zuschauerin wolle Kasperl nachäffen, der es einfach nicht schafft (oder schaffen will), den Namen des fiesen Zauberers Petrosilius Zwackelmann auszusprechen. Am Donnerstagnachmittag startete das Quasi So-Theater die neue Kindersommertheater-Reihe mit Otfried Preußlers Klassiker "Der Räuber Hotzenplotz".

Anderthalb Stunden lang begeisterten sich die Kinder an der Geschichte um Kasperl und Seppel, die die Zutaten für den sonntäglichen Pflaumenkuchen kaufen, während Räuber Hotzenplotz Kasperls Großmutter überfällt und ihre neue Kaffeemühle raubt. Wachtmeister Dimpfelmoser verlässt sich lieber auf die "rege Mithilfe der Bevölkerung". Das sind Kasperl und Seppel, die den Räuber Hotzenplotz im Alleingang fangen wollen. Allerdings werden sie selber gefangen genommen. Den Seppel legt Hotzenplotz an die Kette. Den Kasperl aber verkauft er als Dienstboten an den bösen Zauberer Petrosilius Zwackelmann. Als Kasperl allein ist, soll ein Bannkreis verhindern, dass er fliehen kann. Eine Unke, eigentlich eine Fee, verrät ihm, wie er das Schloss verlassen kann...

Auch wenn sich Räuber Hotzenplotz vor Beginn des Stücks brav den Kindern vorstellte und erklärte, dass er eigentlich gar nicht so böse sei, war die polternde Stimme und ein hübscher Knalleffekt für manches Kleinkind zu viel des Guten. Vereinzelt hörte man erschrockene Schreie im Publikum, wenige mussten gar schluchzen und getröstet werden. Alle anderen aber schrien begeistert mit und versuchten, Kasperl und Seppel zu unterstützen. Die Schauspieler mischten sich zwischendurch ins Publikum: So lässt sich Seppel seinen Daumen pusten, weil mit dem Hammer draufgeschlagen, oder Kasperl und Seppel schleppen die Kiste mit dem vermeintlichen Gold einmal rund um die Zuschauermenge.

Die kurze Pause wird hauptsächlich zum Popcorn knabbern genutzt. "Ist das schon zu Ende", fragt wieder die kleine Zuschauerin. "Nein", sagt die Mama. "Ja, und warum gehen die alle weg", fragt das Mädchen verständnislos.

Die Pause ist zu Ende, und der Spaß kann weiter gehen. Das Schwarzlichtspiel im Zauberwald ruft entzückende Ahs und Ohs hervor, kleine Texthänger fallen dem jungen Publikum nicht auf (einem Darsteller war in der Pause die Goldkiste auf den Kopf gefallen). Wohl aber bemerkt die kleine Zuschauerin, dass da etwas anderes nicht stimmt: "Mama, warum hat der Zauberer denn Jeanshosen an?" Die Antwort ist die Mami schuldig geblieben. Vielleicht ist die Antwort, dass er sich die flotte Hose in Buxtehude gekauft hat, denn von dort kam er dank seines Zaubermantels ruckzuck in sein Schloss zurück.

Unter den begeisterten kleinen Zuschauer waren übrigens auch die Gewinner des Malwettbewerbes des Quasi So-Theaters im Rahmen von Aschenbrödel. 120 Einsendungen erreichten die Theaterleute, Lea Tuitjer von der 4a der Michaelschule gewann 25 Eintrittskarten für ihre Klassenkameraden: Ihr Bild ist nicht nur auf dem Werbeposter abgedruckt, in dem Stück wird "ihr" Poster als Fahndungsfoto an einen Baum gespickt. Auch Yvonne Scholz aus der 1c der Kardinal-von-Galen-Grundschule Laggenbeck gewann 25 Karten für ihre Klasse. Und die "Matschmeisen, Dreckspatzen und Schmutzfinken" vom Kinderland Nelkenstraße gewannen ebenfalls Premierekarten.

Bis zum 26. Juni wird die bezaubernde Inszenierung "Der Räuber Hotzenplotz" in der Schauburg aufgeführt. Für die beiden Donnerstags-Vorstellungen sind nur noch wenige Plätze zu haben, Infos im Q-Punkt oder unter 05451/543856.

mazzTV hat übrigens auch ein Lokalvideo der Premiere erstellt: -> direkt zum Lokalvideo