METTINGEN. Ging schon zum Auftakt bei „Der ewige Kreis“ aus „Der König der Löwen“ ein Raunen durch den Saal, trat der „Wow!-Effekt“ schon wenige Minuten später ein. „Schattenland“, ebenfalls aus dem obigen Disney-Musical, präsentiert von den vier Damen des Ensembles, sorgte im Publikum für echtes Gänsehaut-Gefühl.

Die Gala des „Quasi Musical So!“-Ensembles, die am Samstagabend rund 220 Gäste im Bürgerzentrum gut zweieinhalb lang Stunden bestens unterhielt, war der Höhepunkt im Jahresprogramm des Kulturvereins Mettingen. Mit tollen Stimmen, wunderbaren Melodien, bezaubernden Choreographien, witzigen, wunderschönen und frechen Kostümen und nicht zuletzt mit ihrer unglaublichen Spielfreude eroberten die Schauspieler und Sänger Kathrin Borchelt, Simon Frenzel, Manfred Hagemann, Claudio Meyer, Marielle Niemeyer, Charlotte Stöttner und Imke Strothmann ihr Publikum im Sturm.

Frech und schwungvoll, aber auch berührend führte der Musicalreigen weiter durch den „Tanz der Vampire“, machte Station in Österreich, wo Constanze in „Mozart“ ihre Sicht der von der Kunst gebeutelten Muse ihres Ehemanns Wolfgang Amadeus zum Besten gab und in „Elisabeth“ mit dem Mythos der „süßen Sissi“ aufgeräumt wurde. Nach einem Intermezzo aus „Wicked“ verabschiedeten sich die Darsteller mit Ausschnitten aus der selbst produzierten „The Rocky Horror Show“ in die Pause.

Mit Kostproben aus seinen Erfolgsmusicals der vergangenen Jahre überzeugte das „Quasi So“-Ensemble auch in der zweiten Halbzeit. Hits und Ohrwürmer aus „Heiße Ecke“ und „Non(n)sens“ kamen bei den Zuschauer ebenso gut an wie der Ausblick auf die „Quasi So“-Spielzeit 2014/2015, in der die Truppe „Rent“ auf die Bühne bringen wird.

Nicht zu vergessen die wunderschönen Songs und das „Lied des Volkes“ aus „Les Misérables“ sowie „The New World“ aus „Songs from a New World“, die für Begeisterung sorgten.

Riesenapplaus gab es am Ende und „zwischen den Sätzen“ nicht nur für die überzeugenden Darsteller inklusive des launig durch das Programm führenden Moderators Tim Rikeit auf der Bühne, sondern auch für all diejenigen, die sich hinter den Kulissen für den Erfolg der Aufführung stark gemacht hatten. Allen voran Ute Stöttner, die für die Kostüme verantwortlich zeichnete, Jennifer Aschendorf und Doris Rikeit, die dafür sorgten, dass der schnelle Wechsel der Kostüme reibungslos über die Bühne ging, sowie Tobias Stöttner und Jens Heeger, die die Gala licht- und tontechnisch gekonnt in Szene setzten.

Einen echten Glücksgriff hatte Hans Peter Gielsok, stellvertretender Vorsitzender des Kulturvereins Mettingen, mit der Verpflichtung der siebenköpfigen „Quasi Musical So!“-Truppe getan, die er vor einem Jahr nach einer Veranstaltung in Ibbenbüren „stante pede“ gebucht hatte und die am Samstag mit ihrer abendfüllenden Musical-Gala zum ersten Mal außerhalb der Schauburg im Mettinger Bürgerzentrum zu Gast war.

Die Begeisterung der Zuschauer, die eine Zugabe nach der anderen forderten und diese mit Titeln aus „Mamma Mia!“ und „Ich war noch niemals in New York“ vom bestens aufgelegten Ensemble auch bekamen, gab dem Veranstalter recht. Mit „standing ovations“ verabschiedete das Publikum die „Quasi Musical So!“-Truppe und sich selbst in eine regnerische Nacht.

von Oliver Langemeyer - IVZ vom 08.09.2013