Jeder Gast spielte seine eigene Rolle im Stil der 50er Jahre

Ibbenb?rener Volkszeitung vom 03. Junar 2000

Sunhild Salaschek. Ibbenb?ren. Es fiel kein Schuss - trotz des Revolver-Fotos in der Vorank?ndigung. Neujahrssalut gab es erst sp?ter, aber es gab einen Toten - ermordet! Der bekannte Bauunternehmer Richard Rademacher alias das gesamte QUASI SO-THEATER hatten am Silvesterabend zu einer mysteri?sen "Dinner Show" geladen, die 1957 spielte.

Es war eine Feier, wie sie sich zu einem solchen Anlass geh?rte: die G?ste waren edel gekleidet, in schwarzem Anzug und tief dekolletierten weiten Gew?ndern. Wie nicht nur auf einer Party der 50er Jahre ?blich, spielte jeder Gast seine eigene Rolle und er spielte sie gut. Da gab es stille Beobachter, G?ste die ihren Auftritt von Anfang an theatralisch inszenierten und solche, die erst im Laufe des Abends auftauten. Das gute Buffet und vielf?ltige Getr?nke taten das Ihre. Richard Rademacher (Udo Eickelmann) hatte zur Unterhaltung seiner G?ste f?r Showeinlagen der bekannten K?nstler Gr?fin Tamara (Jens Dierkes) und Marcel Marceau (Katharina Sandow) gesorgt, um mit Gesang und Pantomime in die etwas tr?ge Ausgangsstimmung Schwung zu bringen. Der Gastgeber selbst war allerdings schon bald nach der Begr??ung verschwunden. Der Arzt Dr. Armin Gressenborg (Rainer M?ller) ?bernahm die Rolle des viel umschw?rmten Partyl?wen. Der gewitzte Barmann Peter Warneck (Manfred Hagemann) und zahlreiche ungenannte flei?ige H?nde bedienten flink und ausgiebig, auch den Gemeindepastor Johannes Schloters (Tim Rikeit). Trotzdem blieb der Pfarrer in der Lage, formvollendet eine lange Totenlitanei zu beten, als sich herausstellte, dass der Gastgeber ermordet worden war.

Das Entsetzen ?ber diesen Tod schien bei allen exponierten G?sten gleicherma?en gro?. Dennoch: eine der acht Personen, die dem Gastgeber besonders nahestanden, musste der M?rder sein. Dies hatte die eilends herbeigerufene Kommissarin Frau von Auenhain (Hannelore Berk) scharfsinnig herausgefunden. Die ?brigen G?ste (das Publikum) halfen der gewandten und ?berzeugend auftretenden Kommissarin bei ihren Ermittlungen. Die h?chst am?sante Thea Marfetti (Christel M?ller) hatte sich besonders verd?chtig gemacht, oder sollte doch eher ihre charmante Tochter (Imke Strothmann) Interesse am Tod des Bauunternehmers gehabt haben? Sein Testament erschien f?r sie vielversprechend. Und was war mit den anderen aus dem engeren Freundeskreis Rademachers? Neid, Rache, Eifersucht, Wettschulden und Drogen standen bei den Herren und attraktiven Damen (Anne Geschwinder, Ute St?ttner und Katharina Quindt) als Tatmotiv zur Debatte.

Die Aufgabe war schwierig, aber nicht unl?sbar. 10 Prozent der 80 sich als Privatdetektive bet?tigenden G?ste hatten am Ende den/die richtige(n) T?ter(in) entlarvt. Spa? und gute Unterhaltung hatten aber alle auf dieser vom QUASI SO-THEATER inszenierten vergn?glichen Silvesterparty, die p?nktlich um Mitternacht von den 50er wieder an das Ende der 90er Jahre zur?ckkehrte. Mit Musik bis in die fr?hen Morgenstunden konnte anschlie?end noch mehr Schwung f?r die Zukunft geholt werden.