Kreatives Bündnis mit dem Publikum

Ibbenbürener Volkszeitung vom 17. November 2008 

Wir spielen, was Sie wollen - wie es uns gefällt. Mit jeder Szene und jeder Geschichte setzten die Akteure vom "Quasi Impro" in der Schauburg das um, was das Publikum ihnen vorgab. Von der "Lebenden Litfasssäule" bis zum "Ersten Kuss" - die Schauspieler des Improvisationstheaters Ibbenbüren "Quasi Impro" sangen, lachten, quietschten, weinten und spielten, was ihr Ideenreichtum hergab und sorgten dafür, dass das Publikum sich vor Lachen kaum halten konnte.

Am Anfang der Impro-Gala stand ein kurzes "Warming up" der Akteure. In blitzschnellem Szenenwechsel entwickelte sich aus einem Loch im Fußboden der Schauburg die weltweite Finanzkrise. Neben dem radioaktiven Kartoffelstampfer und dem schadenfrohen Kickboxer honorierte das Publikum am Samstagabend in der gut gefüllten Schauburg viele Sequenzen mit einer spontanen La-Ola-Welle.

Moderator Volker Hüntemeyer machte die Zuschauer eingangs mit den Impro-Regeln bekannt. Drei verschiedenfarbige Kissen, rote Rosen, Badeschwämme, klingelnde Wecker, La-Ola-Wellen und das Einzählen - alles kein Problem für das hoch motivierte, kreative Publikum, das schon nach kürzester Zeit von der Gala in Bann genommen war. Schließlich hatten die Zuschauer eine wichtige Aufgabe. Sie lieferten die Vorgaben für die Szenen. Egal ob Orte, Personen, Gegenstände oder Gefühle - das Publikum bestimmte das Geschehen auf der Bühne.

Ein Höhepunkt des freihändigen und spontanen Programms war sicher der Musik-Replay. Das Stück vom "Frierenden Reh in Alaska" wurde gleich in vier Varianten dargeboten. Dabei forderten die Zuschauer eine Country-, eine Schlager- und eine Opernversion. Einmalig, urkomisch setze die Quasi-Impro-Truppe mit Kathrin Armbrecht, Patric Sohrt, Janine Raberg, Christof Hergemöller und Rainer Möller auch diese Vorgabe kreativ und witzig um. Kai Dorenkamp leistete dabei Improvisation im doppelten Sinn, denn er war am Samstag kurzfristig eingesprungen. Souverän brachte er musikalisch jede Szene auf den Punkt. Ob die "Telenovela", die Musicaleinlage, das Publikumsspiel oder das "A-B-C-Synchro-Spiel", bei dem die Geschichtenerzählerin Christel Müller als Rapunzel auftrat. Den Künstlern blieben jeweils nur fünf Sekunden, um die Geschichten, die noch niemand geschrieben hat, schauspielerisch umzusetzen.

Quasi Impro spielt seit 2006 zusammen und begeisterte sein Publikum nach jedem "5-4-3-2-1-Los!" von neuem mit einem Feuerwerk an spontanem Witz, Fantasie und Komik, das die Zuschauer mit donnerndem Applaus honorierten.