Rasante Wer-mit-wem-Komödie

Ibbenbürener Volkszeitung vom 04. Februar 2012

Mit seiner neuen Boulevardkomödie „Happy Birthday“ feierte das Quasi-So-Theater am Donnerstagabend Premiere in der Schauburg. Drei Frauen, zwei Männer, ein Geburtstag und alles lief ganz anders als zuvor. Das Publikum amüsierte sich prächtig.

Ibbenbüren. Wer mit wem? Wieso? Wo und warum? Zwei Frauen tragen den gleichen Namen. Die Ehefrau kennt nicht die Geliebte des Ehemanns. Der Ehemann kennt aber den Geliebten der Ehefrau – und niemand kennt das Hausmädchen. Die Boulevardkomödie „Happy Birthday“ feierte am Donnerstagabend Premiere in der Ibbenbürener Schauburg. Drei Frauen, zwei Männer, ein Geburtstag und alles lief ganz anders als zuvor, von jedem der fünf Charaktere universell geplant.

Der weit gereiste Flugkapitän Bernhard (Manfred Hagemann) und die ehemalige Stewardess Jacqueline (Franziska Müller) laden ihre „Freunde“ Brigitte (Stefanie Wernet) und Robert (Florian Hinxlage) in ihr Ferienhaus ein, um dort das Wochenende zu verbringen. Die neue Hausangestellte Brigitte (Kathrin Borchelt) über eine Personalvermittlung verpflichtet, soll sich um die anfallenden Arbeiten kümmern. Das Chaos ist vorprogrammiert. Der Hausherr will seine Geliebte, die wie das Hausmädchen ebenfalls Brigitte heißt, an ihrem Geburtstag nicht allein lassen.

Nicht ohne Grund, lädt Bernhard seinen Freund Robert ein, der sich wiederum als Brigittes Geliebter ausgeben soll. Doch der unvorbereitete Robert macht sich versehentlich an das Dienstmädchen Brigitte heran und teilt somit Bernhards verdutzte Geliebte Brigitte kurzerhand zum Küchendienst ein. Aber was läuft da eigentlich mit Robert und Jacqueline? „Er hat mir gewisse Einblicke in sein Liebesleben gegeben. Er hat mir in gewisser Weise ein Geständnis gemacht“, versucht Bernhard verzweifelt, in der Komödie des Erfolgsautors Marc Camoletti, den Überblick in den Verwicklungen und Verstrickungen zu behalten – erfolglos.

Das begeisterte Publikum amüsierte sich in der rasanten Verwechslungskomödie beim steigenden Konfusionsgrad. Dabei blieb kaum ein Auge trocken. „Es ist sehr witzig und spritzig und kurzweilig, auf jeden Fall für jedes Alter zu empfehlen und kommt viel besser rüber als wir vorher gedacht haben“, freuen sich Maria Altemöller und Ulrich Bauland aus Mettingen über den heiteren Theaterabend.

Nicht nur im Stück gab es viele Doppelungen. Stefanie Wernet gelingt durch ihre Doppelfunktion in Regie (Bühnenbild, Inszenierung, Kostüme) und Spiel ein besonderer Doppelschlag. Die technische Leitung liegt in der Hand von Imke Strothmann und die Kostüme in der von Ute Stöttner.

Intrigen, Lügen und Bestechungsgelder nach der ersten Halbzeit scheinen sich diese schnell aufzulösen, aber dann drehen alle Beteiligten noch einmal richtig auf. Schließlich gipfelt der Geburtstag in einem turbulenten, überraschenden Ende. Mit einem lang anhaltenden Schlussapplaus honorierten die Zuschauer die grandiose Leistung der fünf gut gelaunten Darsteller.

Das Publikum dankte für einen entspannten Abend voller amüsanter Verwechslungen, pointierter Dialoge, in einem Irrenhaus, in dem keiner die Wahrheit kennt, denn niemand weiß, was die Wahrheit ist.