Ein am?santes und lehrreiches Programm ?ber die Liebe

Ibbenb?rener Volkszeitung vom 16. Februar 2007

Marianne Laun. Ibbenb?ren. Die Liebe ist wahrlich ein seltsames Ph?nomen und kann zu allerhand Verwicklungen f?hren, die nicht immer leicht aus der Welt zu schaffen sind. Das demonstrierte das Quasi So Theater am Valentinstag mit seinem Special "Liebe - Love - Amour" (Inszenierung: U. Dorenkamp) einem h?chst am?sierten Publikum auf vielf?ltige und unterhaltsame Weise.

Liebe macht gl?cklich und auch blind. Ohne Liebe fehlt etwas, doch mit ihr l?uft auch nicht immer alles wie gew?nscht. Sie bedeutet mal h?chstes Gl?ck und dann wieder gr??ten Verdruss. Und noch etwas muss man wissen, wenn man ?ber Liebe spricht: M?nner und Frauen sehen diesbez?glich vieles anders!
Anregungen, wie man sich auf diesem t?ckischen und mit unz?hligen Fallstricken versehenen Gebiet geschickt bewegen k?nnte, und praktische Beispiele unerw?nschten und garantiert nicht zum Ziel f?hrenden Verhaltens passen daher nur allzu gut zum Tag der Liebe, der sich hierzulande besonders unter jungen Leuten immer gr??erer Beliebtheit erfreut. Entsprechend gemischt war denn auch das Publikum in der -trotz Konkurrenz im B?rgerhaus - ?beraus gut besuchten Schauburg.

Au?erdem hatte sich das Quasi So etwas Besonderes einfallen lassen, was diese Veranstaltung zus?tzlich zum sehr unterhaltsamen Programm zu einem "Special" machte: Das frische und gut aulgelegte Ensemble begeisterte nicht nur mit seinem ausgefeilten Programm, sondern auch mit Rosen und roten Ansteckherzen, die rei?enden Absatz fanden, und mit f?nf netten Preisen f?r zwei Personen, die allesamt von Ibbenb?rener Betrieben gesponsert wurden.

Von Anfang an positiv und erwartungsvoll eingestelltt, lie?en sich die Zuschauer gerne von Kristina Leugers mit dem Ohrwurm "Ich bin von Kopf bis Fu? auf Liebe eingestellt" auf das etwa zweist?ndige Programm einstimmen, bei dem Rolf Janssen-M?ller f?r perfekte musikalische Begleitung am Fl?gel sorgte und durch das zwei ?beraus "coole" und charmante Moderatoren (Imke Strothmann und Stephan K?nig) f?hrten. Darin ging es temporeich und mitrei?end, mal komisch und mal nachdenklich durch die Welt der klopfenden und gebrochenen Herzen, der Sehnsucht und der Missverst?ndnisse, des Gl?cks und des Leids. Dabei ergaben sich verschiedenste Perspektiven, das Problem "Amour" zu betrachten.

Da war etwa das temperamentvolle P?rchen K?the (Agnes Bryja) und Petrucchio (Rainer Gr?nebaum) aus Cole Porters "Kiss Me Kate", bei dem freche Spr?che und Ohrfeigen sich abwechselten, oder eine in ihr Schicksal ergebene Magnolia (elegant: Eva Bachmann) aus dem Musical "Showboat", die nichts gegen ihre Liebe f?r den einen Mann machen konnte. Eine andere Dame (Agnes Bryja) mit einer enorm starken, warmen Stimme zog Diamanten M?nnern vor und sagte auf bestechende Weise auch warum: "Diamonds Are A Girl's Best Friend".

Eines wurde auch ganz klar: Frau will endlich mal die Oberhand gewinnen und wie das geht, zeigte K. Leugers in einem ?berzeugenden und furiosen "Zwiegespr?ch f?r eine Stimme" von Dario Fo, in der sie ihren Verehrer und Liebhaber (nahezu wortlos, aber exzellent: Stephan K?nig) im wahrsten Sinne des Wortes unterliegen lie?. ?berhaupt machte Man(n) sich im Kampf mit der oft listigeren Frau manchmal zum Clown, der wegen eingeengten bzw. allzu zielgerichteten Denkens, nicht bemerkt, wie Frau mit ihm spielt. Am Schlimmsten aber kommt es, wenn Dritte sich auf Kosten der Verliebten am?sieren, wie zum Beispiel der umwerfend gespielte Kobold Puck (Gr?nebaum) im "Sommernachtstraum". Unter seiner Regie entwickelte sich das Liebesspiel zweier Paare (mitrei?end: M. Schmiemann, K. Borchelt, F. B?lter, M. Hagemann) bald zum "Sommernachtsalptraum" - sehr zum Vergn?gen des Publikums.

Trotz aller H?hen und Tiefen, die ein sehr ?berzeugendes Ensemble, zu dem auch I. Bergschneider, M. Schmiedel, S. Swoboda geh?rten, frechfr?hlich und zugleich niveauvoll demonstrierte, gab es zum Schluss vers?hnliche T?ne mit dem von Eva Bachmann und Agnes Bryja wundersch?n gesungenen Duett "Belle nuit, belle nuit d'amour" aus "Hoffmanns Erz?hlungen" von J. Offenbach, Nicht zuletzt trugen auch die aufw?ndigen und sch?nen Kost?me, das raffinierte B?hnenbild, das keine Umbauten erforderte und doch den Szenen stets entsprach, und die sehr gute Lichttechnik wesentlich dazu bei, dass dieses "Valentinsspecial" mit lang anhaltendem und hoch verdientem Applaus bedacht wurde.