Zum Donnergrummel, kann Fluchen sch?n sein!

Ibbenb?rener Volkszeitung vom 10. Dezember 2002

Elke Kockmeyer. Ibbenb?ren. Eigentlich ist Fluchen ja nicht erlaubt, aber Ronja R?ubertochter und die ganze Bande aus der Feder von Astrid Lindgren bilden da nat?rlich eine Ausnahme. "H?llenschlund", "Zum Donnergrummel", oder "Du alter Hosenschisser", das ist hier ?fter zu h?ren, und die Zuschauer, auch die bei der Premiere gestern Morgen, kennen diese Spr?che aus dem Buch oder dem beliebten Kinderfilm "Ronja R?ubertochter" und jauchzen vor Vergn?gen, wenn sie diese Ausdr?cke h?ren.

Mit Blitz und Donner beginnt das St?ck, die Deckenbeleuchtung flackert an und aus, bis die Mattisburg, die sich d?ster gegen phantastisches Licht auf der B?hne abhebt, zerbricht. An Ronjas elften Geburtstag lernt das Publikum die bezaubernde Hauptdarstellerin Svenja Robbes, die sich die Rolle mit Frauke Lefmann teilt, und die Banditenbande um Vater Mattis (Marc Schmiedel) und Mutter Lovis (Ingeborg Grau) kennen. Im Wald, der die kleinen Rumpelm?nner und -frauen, die Graugnomen und Wilddruden birgt, lernt Ronja wiederum Birk (Henning Str?bbe) kennen, den Sohn des R?ubers Borka (Stefan K?nig), der die andere H?lfte der Burg als Zuflucht benutzt. Doch die Mattis-Bande ist der Borka-Sippe spinnefeind und umgekehrt. Doch die tiefe Freundschaft zwischen Ronja und Birk, die gemeinsam viele Abenteuer ?berstehen, hilft, die zerstrittenen R?uberbanden zu vereinen.

Von tollen Lichtspielen, Nebel und "federleichtem" Schnee sind die Zuschauer ganz angetan. Das B?hnenbild ist schlicht, aber effektvoll. Es wurde von den St?dtischen B?hnen M?nster ausgeliehen, wo Ronja R?ubertochter im vergangenen Jahr aufgef?hrt wurde. Die gro?en Elemente sind drehbar, und so f?ngieren sie als Burg, H?hle und Wald in einem. Den Schauspielern war die Freude am Spiel anzumerken, und so wurden kleine ?nderungen, die die Kinder insbesondere vom Film her kennen, nicht ?bel genommen.

Auch dass Ronja und Birk nicht von Kindern gespielt werden, st?rt keinen, es f?llt den Kindern gar nicht auf. Und das "Wisu denn bluss?" von Rumpelfrau (Ute St?ttner) lie? vergessen, dass diese Wesen eigentlich mini-mickrig sind: Astrid Lindgren beschreibt in ihrem Buch den "Waschtag" der Mattis-Bande in allen Einzelheiten, wie sie nackig durch die K?lte stapfen und sich mit dem kalten Schnee waschen. Bei Quasi So schl?pfen die rauhen Kerle auch in Frauenkleider, aber in dieser Fassung ist "nur" ein nackter Hintern zu sehen, der aber demonstrativ und un?bersehbar. Die Kinder fanden es herrlich.

Das Spiel ist straff und durchgehend, spannend. Die Kinder jedenfalls verlangten nach knapp zweist?ndiger Spielzeit (inklusive Pause) eine Zugabe und spendeten flei?ig Applaus. Die Vormittagsvorstellungen sind komplett ausverkauft. Karten gibt es im Zettpunkt noch f?r die Nachmittagsvorstellungen heute, am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Sonntag um 16 Uhr und f?r Samstag um 20 Uhr.