Pettersson und Findus - Presseberichte
Gelungene Premiere von „Petterson
und Findus“ in Ibbenbüren
Es war ein Sonntag, als Findus (Christina Freese) eine neue Heimat bei
Petterson (Robert Rickert) fand. Ein Sonntag - für das vorlaute Pelztier
Grund genug, Geburtstag haben zu wollen und Geschenke einzufordern:
Eine Pfannkuchentorte soll es sein. Leichter gesagt als getan, müssen
doch erst einmal die Zutaten aufgetrieben werden.Das Mehl muss im Dorf
gekauft werden. Dorthin gehts aber nur per Fahrrad. Der Reifen ist
jedoch platt, die Luftpumpe liegt im Schuppen - und der ist
abgeschlossen. Der Schlüssel liegt im Brunnen. Alternative: Mit der
Leiter über das Dach einsteigen. Die wird jedoch von Marton (Jens
Heeger), dem wütenden Stier von Nachbar Gustavsson (Derek Strotmeier)
bewacht. „Ei, verflixt, wir haben ein Problem“, fasst Petterson die
Situation zusammen.
Die kunterbunten Geschichten des ungewöhnlichen Duos setzen die
Darsteller gekonnt und mit viel Liebe zum Detail um. Rickert brilliert
dabei in seiner Rolle als zauseliger alter Mann, der den Frieden auf
seinem Hof sichern will. Gar nicht so einfach, wenn Findus mit den
Hühnern (Lea Etgeton, Ole Broering, Marleen Knueppe und Charlotte
Gsottberger) zum Beispiel fangen spielt oder den Nachbarshahn Caruso
(Julian Krentscher) ins Visier nimmt.
Dabei haben die Beteiligten immer einen flotten Spruch auf Lager. Wenn
etwa „Gummiadler“ und „Vorgartentiger“ miteinander wetteifern, bleibt
kein Auge trocken. Auch die Hühner sind nicht ohne. Das sie besondere
Bedürfnisse haben, die ihnen nur ein Hahn - und kein Katzentier -
erfüllen kann, bringen sie Findus schlagfertig bei: „Ein Huhn ist eben
ein Huhn. Und ein Kater ist ein Kater. Und der ist für die Katz.“
Allerdings können nur die Hühner nichts mit dem pelzigen Kollegen
anfangen. Das Publikum hingegen amüsiert sich prächtig an Freeses
Mimenspiel. Die Rolle des frechen Katers scheint ihr auf den Leib
geschneidert. Kraftvoll und energiegeladen hüpft sie über die Bühne,
macht Lärm und ordentlich Radau („Randale, ohoo!“). Im nächsten
Augenblick jedoch pirscht sie sich lautlos und auf allen Vieren an ihr
Frühstücks-Croissaint heran - Widerstand zwecklos. Auch die
Launenhaftigkeit von Findus bringt Freese gut rüber. „Du bist ja noch
saurer, als ein saurer Hering“, ruft sie etwa Petterson empört zu, der
furchtbar schlechte Laune hat, weil er verschlafen hat.
Egozentrisch und Süßholz raspelnd kommt Darsteller Julian Krentscher als
Hahn Caruso daher. Den selbstverliebten Gockel kauft man ihm ab.
Insgesamt gesehen amüsierten sich vor allem die vielen Kinder prächtig.
Hätten sie ihre Freunde mitgebracht, wären auch alle Plätze besetzt
gewesen.
(Ibbenbürener Volkszeitung, 16.06.2011)
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