QuasiSo-Kinder-Sommer-Theater begeistert mit „Urmel“

Ibbenbürener Volkszeitung vom 30. Juni 2017

Das Ibbenbürener Quasi So-Theater feierte am Donnerstagnachmittag Premiere mit der Sommer-Produktion „Urmel aus dem Eis“

IVZ-Szenenfotovon Volker Luck. Ibbenbüren. Das Publikum in der nahezu ausverkauften Schauburg erlebte eine farbenfrohe Inszenierung des Kinderbuch-Klassikers von Max Kruse und belohnte die professionelle Leistung des Amateur-Theaters mit anhaltendem Applaus.

An Fäden hingen die Darsteller nicht. Sonst erinnerte beim jüngsten Streich des QuasiSo-Theaters aber vieles an den Puppenkisten-Klassiker der späten 60er-Jahre. Wer das Original liebt, wird vor allem zwei Dinge im Kopf haben: Die Insel Titiwu mit ihren abenteuerlichen Schauplätzen und die sprechenden Tiere samt markanter Sprachfehler. Dem QuasisSo-Ensemble um die Regisseure Charlotte Stöttner und Thomas Wieschebrock ist es gelungen, beides perfekt auf die Bühne der Schauburg zu bringen.

„Ich möchte auch so eine Mupfel haben“, quengelt Ping. Mit der Unfähigkeit, den Sch-Laut auszusprechen hatte nicht nur Meike Heinz die niedliche Sprachbesonderheit des von ihr gespielten Pinguins perfekt drauf. Auch die Darsteller der anderen Tiere, die Professor Habakuk Tibatong (wunderbar zerstreut: Tobias Stöttner) und Pflegesohn Tim Tintenklecks (Marius Kemper) in ihrer Tiersprachschule um sich scharten, wurden den liebenswerten Charakteren mit liebevoller Interpretation gerecht. Allen voran das ebenso mürrische wie gutherzige Hausschwein Wutz (Melanie Süverling), aber natürlich auch der melancholische Seele-Fant (Nico Kollwer), der rüpelhafte Schuhschnabel Schusch (Ole Bröring) und Waran Wawa (Toril Heming). „Ich glaube, die sprechen privat inzwischen auch alle so“, meinte Thomas Wieschebrock schmunzelnd am Rande der Premiere.

Im Mittelpunkt der packenden Geschichte stand natürlich das Urmel (absolut souverän in seiner ersten großen Rolle: Saiman Constantine), das ins Visier des jagdbesessenen Königs Pumponell (Norbert Tenberg) geriet. Er und alle anderen Figuren wurden von Ute Stöttner wie immer mit handgefertigten Kostümen authentisch ausgestattet. Auch das aufwändige Bühnenbild, samt Licht-, Ton- und Nebeleffekten, trug wesentlich zur Gesamtstimmung des Stückes bei. Imke Strothmann zog hier einmal mehr alle Register und setzte die unterschiedlichen Schauplätze – Strand mit Hütte, Höhleneingang und Höhle – gekonnt und atmosphärisch dicht in Szene.

Mit „Urmel aus dem Eis“ beschert das QuasiSo-Theater dem jungen Publikum ein ebenso putziges wie spannendes Theatervergnügen. Für die älteren Zuschauer ist es eine nostalgische Reise in ihre Kindheit.

Weitere Aufführungen am 1., 2., 4., 8. und 11. Juli, jeweils um 16 Uhr, sowie am 6. Juli, um 14.30 Uhr. Karten gibt es im Q-Punkt und an der Tageskasse. Reservierungen unter www.quasiso.de und 543856.

Original-Link: Ibbenbürener Volkszeitung vom 30.06.2017