Ladies' Night

Ibbenbürener Volkszeitung vom 28. Februar 2006

Thomas Bröker. Ibbenbüren. Das Selbstwertgefühl von Craig, Norman, Wesley, Barry, Gavin und Graham ist völlig am Boden. Arbeitslosigkeit, Eheprobleme, Schulden – und jetzt auch noch dies: Nach einer Schlägerei in Ihrer Stammkneipe erteilt ihnen Wirtin Margie (Marjorie Hagenbeck) solange Hausverbot bis sie einen Job gefunden haben. Nach jedem Strohhalm greifend beschließen die Freunde, inspiriert durch einen Auftritt der „Chippendales“, selbst als Men-Strip-Gruppe aufzutreten und so das große Geld zu machen. Ihr mutiger Entschluss wird allerdings auf so manche Probe gestellt: Die Überwindung der eigenen Scham, Streitigkeiten untereinander, misstrauische Ehefrauen sowie religiöse Vorbehalte machen es den sechs Freunden ganz schön schwer, ihr Ziel zu erreichen. Am Ende aber stehen Sie, nicht zuletzt durch die fachkundige Hilfe von Glenda ( Imke Strothmann) auf der Bühne, um es allen zu zeigen. Bleibt allein die Frage offen: Ganz oder gar nicht?

Die gleichen Probleme, die die Protagonisten des Stückes haben, hatten auch die Darsteller zu bewältigen, denn: Auch wenn man einen Stripper nur darstellt, muss man sich ausziehen und tanzen. Und so mussten sich auch Stefan König (Craig), Ansgar Kuper ( Norman), Frank Osterbrink / Andre Ruloffs (Wesley), Rainer Grünebaum ( Barry), Manfred Hagemann (Gavin) und Frank Bülter (Graham) erst daran gewöhnen, beinahe nackt auf der Bühne zu stehen.

Bei den ersten Proben wurde aber ziemlich schnell klar, dass die Choreografie und nicht das eigene Schamgefühl die größte Herausforderung darstellt. Es ist halt nicht so einfach, sich auszuziehen, dabei die richtigen Schritte zur richtigen Zeit zu machen und auch noch elegant dabei auszusehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist Claudia Agternkamp, die Choreografin von „Ladies Night“, mit dem Ergebnis voll und ganz zufrieden. In diversen Extra-Proben wurden die Schritte und Bewegungsabläufe penibel eingeübt, so dass am Donnerstag bei der Premiere alle Darsteller mit einem sicheren Gefühl die Bühne betreten werden.

An der Verwirklichung von „Ladies Night“ sind aber nicht nur diejenigen beteiligt, die man auf der Bühne sieht. An erster Stelle wären hier Ulla Dorenkamp und Robert Rickert zu nennen, die für die Inszenierung und Durchführung des Stücks verantwortlich zeichnen und mit unermüdlichem Einsatz und Fachkenntnis das Stück formten und begleiteten. So kurz vor der Premiere macht sich natürlich ein bisschen Nervosität breit, aber beide gehen fest davon aus, das alles glatt geht und „Ladies´ Night“ ein Publikumserfolg wird.

Daneben gibt es, wie bei jeder Inszenierung, viele versteckte Helfer, ohne die eine Aufführung nicht denkbar wäre. So wurde das Bühnenbild von Bastian Schallenberg und Rainer Möller entworfen und gebaut. Die Kostüme der Strip-Show sind Sonderanfertigungen und wurden von Ute Stöttner und Christopher Schwarz in mühevoller Handarbeit hergestellt. Es ist also soweit alles getan: Die Texte sind gelernt, die Schritte sitzen, die Kostüme sind fertig, das Bühnenbild ist aufgebaut. Alle direkt und indirekt Beteiligten drücken fest die Daumen, dass bei der Aufführung alles genauso klappt, wie es einstudiert wurde. Die Zuschauer/innen erwartet bei der Premiere also ein unterhaltsamer Abend der ganz besonderen Art wenn es heißt: „Ladies´Night“!

Ibbenbürener Volkszeitung, 28.02.2006