Ein unmoralisches Angebot

"Wir in" vom 04. März 2009 

Ibbenbüren. "Eine Gegend, vom Wirtschaftsaufschwung vergessen, geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, Depression und Hoffnungslosigkeit der Bevölkerung, angewiesen auf Hilfe von außen" - solche Beschreibungen kommen dem Leser momentan sehr vertraut vor, die Medien sind voll davon.

Doch in Friedrich Dürenmatts Erfolgsstück "Der Besuch der alten Dame" kommt die Hilfe nicht von anonymen Staatsorganen, sondern von einer ehemaligen Einwohnerin des fitkiven Städtchens Güllen, Claire Zachanassian - lange verschollen und jetzt zurückgeklehrt an den Ort ihrer Jugend, zur ihrer Jugendliebe Alfred Ill.

Durch Heirat zur Milliardärin geworden, besucht sie ihre Vergangenheit und avisiert schier Unglaubliches: Eine Milliarde für ihre Heimatstadt, 500 Millionen fürs Gemeinwesen und 500 Millionen aufgeteilt unter alle Familien. Doch die Sache hat einen Haken, Claire verlangt eine Gegenleistung: Das Leben ihres abtrünnigen Ex-Liebhabaers, der sich durch Meineid damals aus der Affäre zog und sie schwanger ihrem Schicksal überließ. Die Menschen sind entrüstet und erklären Ill ihre Solidarität, doch die alte Dame ist sich sicher: Mit Geld kann man alles kaufen...

In intensiven Proben erarbeitet sich das 20köpfige Ensemble des Quasi So-Theaters unter der Regie von Raik Knorscheidt, der zuletzt in Wuppertal und Regensburg inszeniert hat, den Zugang zu dieser tragischen Komödie. Premiere ist am heutigen 4. März um 20 Uhr in der Schauburg. Weitere Termine sind der 7., 13., 14., 21., 28., und 29. März jeweils um 20 Uhr. Die Veranstaltung am 18. März ist bereits ausverkauft.

Karten im Vorverkauf gibt es bei der Tourist-Info und beim Q-Punkt. Für diese Produktion gibt es Sonderkonditionen für Schulklassen.